42 cm Haubitze M.16


 

 

Technische Daten

 

Bezeichnung: schweres Wurf-Rohrrücklaufgeschütz
Gewicht des feuerbereiten Geschützes: 100 Tonnen

Aufbau
Lafette: Mittelpivotlafette
Bettung: Eiserne Kastenbettung mit Drehscheibe
Maße der Kastenbettung: Länge 7,50 m / Breite 6,20 m / Höhe 1,75 m

Geschützdaten
Kaliber: 420 mm über den Feldern / 424,5 mm in den Zügen
Mündungsgeschwindigkeit: 415–470 m/s
Auftreffgeschwindigkeit: etwa 370 m/s
Schussweite min.: 4,8 km
Schussweite max.: 14,6 km
Elevation: + 40° bis + 70°
Seitenrichtbereich: 360°
Munition
Granate: Panzergranate M 14/9 mit oder ohne Verzögerungszünder
Gewicht der Granate: 1000 kg
Sprengladung: 89,6 bis 104,4 kg Tritol oder Ammonal
Treibladung: Messinghülse mit 1. bis 4. Ladung – max. 51 kg Nitrozellulose

 

 

Dieses Modell war ursprünglich als Küstenhaubitze vorgesehen und als solche von den Skodawerken und dem TMK gemeinsam entworfen. Da jedoch direkte Angriffe einer feindlichen Flotte auf die Häfen nicht zu erwarten war, überlegte man einen mobilen Einsatz des Geschützes bei der Feldarmee.

Ortsfest feuerte es von einer Betonblockbettung, mobil mit einer Bettung aus Stahlträgern und Holz.

 

Transport

 

Die Haubitze wurde mit der Bahn in die Feuerstellung gebracht. Für den Transport benötigte man 39 Waggons. Dann wurde sie mittels eines 40 t Krans zusammengebaut.
Zur Erleichterung des Transportes und im Hinblick auf einen möglichen Straßentransport wurden die 42 cm Türme zugunsten einer neuen Lafette für die Feldverwendung aufgegeben. Dies führte schließlich zur Konstruktion und dem Bau der 42 cm M16 Autohaubitze.
Die Holzbettung wurde, wie bei der 38cm Haubitze, durch eine zweiteilige Kastenbettung ersetzt.
In Summe waren für den Transport 5 Zugeinheiten (Generatorwagen und Fahrgestell) und 2 Extraanhänger für die beiden Pivotringhälften notwendig. Für den Ein- und Ausbau konnte man auf den 40 t Kran verzichten. An seine Stelle traten die bewährten 10 t Winden.
Das Ausheben der Bettung veranschlagte man je nach Bodenbeschaffenheit mit 12 Stunden bis zu einer Woche. Den Zusammenbau mit etwa 24 Stunden.

Der Transport blieb aber der größte Nachteil des Geschützes, besonders in gebirgigen Abschnitten. So modifizierte man die Pivotringhälften. Diese konnten dann gemeinsam mit dem Bettungsteilen transportiert werden. Dadurch entfielen 2 Zuglasten. Diese Geschützvariante erhielt die Bezeichnung M17 und unterschied sich vom M16 nur  durch den Transport und die Bettung.

 

Einsätze

 

Im Januar 1915 in Gorlice-Tarnów, danach in Krakau, dann an der Serbienfront und anschließend vor Modlin eingesetzt. Dieses Geschütz wurde dann zur Maioffensive 1916 in unmittelbarer Nähe der 38-cm-Belagerungshaubitze M 16 „Gudrun“ bei Calliano aufgestellt und beschoss Ziele auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden. Gleichzeitig war ein weiteres Geschütz auf der Malga Larghetto südlich des Monte Rover postiert und unterstützte die zweite 38-cm-Belagerungshaubitze M 16 (Geschütz „Barbara“) bei der Beschießung des Forte Monte Verena.

Im März 1918 an der deutschen Westfront im Raum St. Quentin und im Juli bei Verdun.

Die Anzahl der vorhandenen Geschütze ist unklar.
Offiziell werden 8 Exemplare angegeben.
3 x M14 mit Turmlafette
4 x M16
1 x M17


In der Zwischenkriegszeit wurden die Kanonen an die neugegründete Tschechoslowakei übergeben.

Nach der Besetzung durch die Wehrmacht im März 1939 wurden alle Geschütze unter der Bezeichnung 42cm-Haubitze übernommen und bei der Belagerung von Leningrad 1942 eingesetzt.

 

42 cm Haubitze M.17

 
Um das Gewicht zu verringern wurden Verbesserungen an der Lafette, so wurde sie auch verkleinert und Detailveränderungen vorgenommen. Damit waren nur mehr vier Teillasten notwendig.
Es wurden vier Modelle M.17 bestellt, zum Einsatz kam jedoch nur mehr eines.
 

Quellen: "Die österr.-ungar. Artillerie von 1867-1918" Militaria Verlag - Wikipedia

 
 

Merkblatt M.16 und M.17

 

 

Verlegen der Bettung

     

     

     

 

     
 

 

     

 
     

     

     

 

M.16 mit Turmlafette

   

 

Nach dem Krieg auf der Piazza Venezia aufgestellt.

 

Montage

 
 
Innsbrucker Nachrichten
15. Mai 1915
 

 
 
 

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