Flammenwerfer M.15 |
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Instruktion für den |
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50 l Flammenwerfer M.15 |
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Zweck und Verwendung |
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Der Flammenwerfer dient bei
Nahangriffen oder deren Abwehr als Ergänzung der übrigen
Nahkampfmittel und wird hauptsächlich bei der Verteidigung
befestigter Stellungen Anwendung finden. Auch dient er zum Anzünden
brennbarer Objekte. a) Nahangriff. Wenn ein gedecktes Herangehen auf Gebrauchsdistanz möglich ist, um den Gegner aus feldmäßigen Deckungen, Häusern usw. durch Feuer zu vertreiben. b) Verteidigung. Sobald der Gegner auf wirksame Distanz herangekommen ist. c) Brandmittel. Der Flammenwerfer dient zum Inbrandsetzen von trockenem Gras, Stroh, Laub, Stroh– und Schindeldächern. Der Flammenwerfer wird für den Gebrauch fahrbar oder durch zwei Mann tragbar fortgebracht. Die Bedienung des Apparates erfolgt durch zwei, im Bedarfsfalle auch durch einen Mann. |
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Beschreibung des Flammenwerfers. |
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Bestandteile: Der
Flammenwerfer besteht aus dem Behälter zur Aufnahme der
Brennflüssigkeit, der Gasflasche, der Gasleitung samt Reduzierventil, dem Schlauch samt Strahlrohr, dem Dochtträger samt Schutzkappen und dem Zubehör.
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Das Strahlrohr: Das
Strahlrohr besitzt am rückwärtigen Ende eine Muffe zur Verbindung
mit dem Schlauch. Am vorderen Ende trägt es eine Düse, eine zur
Verbindung mit dem Die Gasleitung: Die Gasleitung besteht aus
einem im Inneren des Behälters angeordneten, vom Fülloch bis nahe an
den Behälterboden reichenden Rohr und demReduzierventil nebst
Anschlussrohr. Das Reduzierventil hat die Aufgabe, das unter dem
hohen Druck von 150 Atm. befindliche Gas der Gasflasche mit
geringerem Druck in den Strahlrohransatzstück: Das an der
Zubehörtasche befestigte gebogene Strahlrohransatzstück ist zur
Verwendung bestimmt, wenn aus dem Flammenwerfer bei Der Dochtträger: Der Dochtträger besteht
aus einem Drahtgerippe und einem röhrenförmigen Teil nebst einer
tellerförmigen Scheibe. Er wird außen an der Zubehörtasche
fortgebracht. Das Drahtgerippe dient zum Aufwickeln und Befestigen
des Dochtes. Mittels des röhrenförmigen Teiles kann der Dochtträger
auf das Strahlrohr Das Zubehör: Das Zubehör besteht aus: |
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einer
Zubehörtasche, Schutzmaske und Handschuhen. Die Brennflüssigkeit: Die gewöhnliche
Brennflüssigkeit besteht aus Rohbenzol entsprechender
Zusammensetzung; ist ein solches nicht vorhanden, so können gleiche
Volumteile Heizöl und Rohbenzol oder Ölgasteer und Rohbenzol oder
Petroleum mit Benzin, eventuell Spiritus genommen werden. Das Preßgas: Als Preßgas dient Stickstoff. Der Docht: Der Docht ist in Strähne von
ungefähr 1 m Länge geschnitten und wird in den zugehörigen
Schutzkappen in der Zubehörtasche fortgebracht. Die Zündpatrone: Die Zündpatrone ist ein
mit Anfeuerungs– und Brandsatz gefüllte Zündpatronen-Zündhülse. Die Dochtschutzklappe: Die
Dochtschutzklappe ist eine zylindrische Blechbüchse, am offenen Ende
mit 4 Lappen zur Befestigung an der Scheibe des Dochtträgers
versehen. Die Fülloch- (Schlauchansatz-) Kappe:Sie
dient zum Verschließen des Behälters während der Deponierung des
Flammenwerfers, sowie des gefüllten Behälters bevor das Der Fülltrichter. Der Fülltrichter dient
zum Abfüllen der Brennflüssigkeit und den Vorratskannen in den
Behälter des Flammenwerfers. Der Schraubenschlüssel: Dieser hat eine
entsprechende Ausnehmung für die Muttern der Füllochschraube, der
Gasleitung und der Gasflasche. Die Zubehörtasche: Sie ist zur Fortbringung
des Dochtträgers, von 10 St. Dochtschutzkappen mit Docht und 20 St.
Zündpatronen, sowie von Reservedichtungsringen bestimmt. Schutzmaske und Handschuhe: Sie dienen zur Abhaltung der strahlenden Wärme vom Flammenschützen. |
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Adjustieren des Flammenwerfers |
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Füllen |
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Vor Gebrauch des Flammenwerfers wird
er mit Brennflüssigkeit gefüllt. Hiezu wird die Füllochklappe
entfernt, der Trichter in das Fülloch eingesetzt und der Behälter
aus Vorratskannen gefüllt. Der Inhalt von 2 Kannen (je 25 l)
entspricht einer Behältercharge. |
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Transport |
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Zum Transport dient ein hölzerner Tragholm mit einer
fixen und einer verschiebbaren - mit Ketten und Splint zu
versichernden - eisernen Führungsbacke. Der Holm wird auf der der Gasflasche entgegengesetzten Seite des Behälters der Länge nach angelegt, die fixe Backe mit ihrem Einschnitt über den Behälterrand nächst dem Deckel aufgeschoben, die bewegliche Führungsbacke am Behälterrand nächst dem Boden angedrückt und mit dem Splint am Tragholm versichert. Das Tragen geschieht durch zwei Mann auf der rechten Schulter, wobei der rückwärtige Mann den Behälter mit der rechten Hand festhält und führt. Das mit dem Schlauch verbundene Strahlrohr ist hiebei ebenso wie der Vorratsschlauch am Holm mittels Riemen befestigt. Wenn eine baldige Verwendung des Apparates zu gewärtigen ist, so kann der Schlauch schon vor dem Transport am Behälter befestigt und in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise angeordnet werden. |
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Bereitstellung |
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Insoferne der Schlauch noch nicht am Apparat befestigt ist, wird die Füllochklappe entfernt und das mit Schlauch versehene Strahlrohr bei geschlossenem Hahn auf die Füllochschraube aufgeschraubt. Der Flammenschütze entnimmt Dochtträger, Docht und Schutzkappe der Zubehörtasche, umwindet das Gerippe des Dochtträgers mit dem aus der Schutzkappe herausgezogenem Docht - und zwar von der Scheibe des Dochtträgers beginnend gegen vorne - und knotet ihn fest. Dann wird die Schutzkappe über den Docht geschoben und deren Lappen an die Scheibe des Dochtträgers gedrückt. Ist kein Docht und auch kein lockeres Gewebe als Ersatz für diesen vorhanden, so wird der Flammenwerfer ohne Docht, somit auch ohne Dochtträger verwendet. Der adjustierte Dochtträger wird auf das Strahlrohr so aufgeschoben, daß die Warze durch den Schlitz des röhrenförmigen Teiles greift; durch Drehen des Dochträgers im Sinne des Uhrzeigers wird er am Strahlrohr festgemacht. | ||
Alle Schrauben und Muffen zwischen Schlauch,
Strahlrohr, Behälter, Gasleitung und Gasflasche sind fest
anzuziehen, denn von der Dichtung aller Verbindungen hängt die
Funktionierung des Flammenwerfers wesentlich ab. |
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Gebrauch |
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(Figur 3) |
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Zum Gebrauch dreht der Flammenschütze rasch den Hahn
so weit, daß durch den hervorschießenden Flüssigkeitsstrahl die
Schutzklappe weggeschleudert, der Docht mit der Flüssigkeit
getränkt, sowie der Schlagbolzen losgeschnellt wird. Durch den
Anschlag desselben auf das Zündhütchen der Zündpatrone wird die
abgefeuert und der Docht sowie der Flüssigkeitsstrahl gezündet. Die Reichweite des Flammenwerfers beträgt bei Windstille gegen 40 Schritte. Wenn keine Patronen vorhanden sind, so kann der Flüssigkeitsstrahl nach dem Öffnen des Hahnes mittels eines Zündhölzchens oder einer anderen Flamme entzündet werden. Wird der Hahn geschlossen, so wird das Ausströmen der Brennflüssigkeit gehemmt, doch brennt der mit Flüssigkeit getränkte Docht einige Minuten weiter, so daß auf abermaliges Öffnen des Hahnes der heraustretende Flüssigkeitsstrahl sich jedes Mal am brennenden Docht entzündet, ohne daß das Aufsetzen einer neuen Zündpatrone notwendig wäre. Droht der Docht bei geöffnetem Hahn infolge Abbrennens der aufgesaugten Flüssigkeit nach einigen Minuten zu verlöschen, so wird er durch kurzes Öffnen des Hahnes von Neuem befeuchtet. Ist die Brennflüssigkeit zum größten Teil herausgeschleudert, so daß der Strahl erlischt, so ist die Gasflasche zu schießen, der Hahn des Strahlrohres jedoch solange offen zu halten, bis aus dem Behälter die Gasausströmung aufgehört hat und somit der Überdruck beseitigt ist. Um die Brennflüssigkeit nicht zu rasch zu verbrauchen, ist das zu bekämpfende Terrain stets nur einmal je nach der Windrichtung von links nach rechts oder umgekehrt und dann zurück zu bestreichen. Dann ist der Hahn zu schließen und die Wirkung zu beobachten. Im Bedarfsfalle ist dieser Vorgang zu wiederholen. Zum Inbrandsetzen sind die betreffenden Stellen eventuell wiederholt zu bespritzen. Es empfiehlt sich hiebei die zu entzündenden Stellen zuerst mit der Brennflüssigkeit ohne aufgesetzte Zündpatrone zu begießen und erst dann, nach Aufsetzen der Zündpatrone, zu zünden. Bei heftigem Gegenwind ist die Verwendung des Flammenwerfers nur zulässig, wenn die Bedienungsmannschaft durch die rückschlagende Flamme nicht gefährdet ist, sich also in einer Deckung befindet oder durch Kleider, nasse Tücher u.s.w. Schutz findet. Starker Gegenwind beeinträchtigt die Wurfweite des Feuerstrahles in hohem Grade und daher auch die Verwendung des Flammenwerfers. |
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Entleeren |
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Um aus dem geladenen unter Druck stehenden Apparat
ungebrauchte Brennflüssigkeit zu entleeren, oder den nur teilweise
entleerten Apparat nachzufüllen, ist bei angeschraubtem und
geschlossenem Strahlrohr die Gasflasche zu schließen und die am
Reduzierventil seitwärts befindliche Flügelschraube behufs
Beseitigung des Überdruckes langsam zu lüften. Wenn kein Gas mehr ausbläst, ist die Flügelschraube wieder festzuschrauben, worauf das Strahlrohr, die Gasflasche und das Reduzierventil abgenommen und der Behälter entleert werden kann. |
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Reinigung und Aufbewahrung |
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Ist nach Einstellen des Feuers die Brennflüssigkeit
im Behälter verbraucht und eine baldige Wiederverwendung des
Apparates nicht zu gewärtigen, so wird das Strahlrohr vom Schlauch
getrennt und bei geöffnetem Hahn abtropfen gelassen. Der Schlauch
wird, womöglich vertikal, aufgehängt, damit sich die
Flüssigkeitsreste ganz entleeren. Der Behälter ist, mit dem Fülloch
unten, schräg aufzustellen. Die Düse des Strahlrohres ist mit einem weichen Lappen gut durchzuwischen, um ein Verkrusten zu verhindern. Die Gewindeteile am Behälter sind mit einem weichen Lappen zu reinigen und trocken zu wischen. Jede Verunreinigung oder Zerkratzen der Düse des Strahlrohres durch Sand u.s.w. ist sorgfältig zu vermeiden. |
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Anmerkung |
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Das Zerlegen des Absperrmechanismus, beziehungsweise
das Lockern der Mutter des Wechsels (Kegelventiles) am Absperrhahn
durch die Bedienungsmannschaft ist unstatthaft. Erweist sich ein
Wechsel als undicht, so das nach Einstellung des Apparates unter den
Betriebsdruck die Brennflüssigkeit nächst dem Absperrmechanismus
heraustropft, dann darf das Strahlrohr nicht mehr verwendet werden
und ist an eine Werkstätte zur Reparatur (Einschleifen der
Dichtungsflächen, Anziehen der Schraubenmutter) abzugeben oder dem
Militärkomitee einzusenden. Das Arbeiten mit einem Strahlrohr, dessen Wechsel Flüssigkeit durchlässt, ist gefährlich, weil die sehr leicht entzündliche auf Kleider und Handschuhe tropfende Brennflüssigkeit durch einen Windstoß gezündet wird, schwer zu löschen ist und schwere Brandwunden verursachen kann. |
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