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Hose |
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Der Schnitt und auch die
Ausführung der Hose war für Ränge und Einheiten reglementiert. |
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Pantalon |
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Der wichtigste Hosentyp
waren die "Pantalons". Diese hatten vorne 2 Taschen aus
Futterleinwand. Hinten waren zwei Tailletaschen, welche
man mit weißen Zinkknöpfen schießen konnte.
Weitere Zinkknöpfe hinten und vorne dienten zur
Anbringung der Hosenträger.
Die Hose der Offiziere unterschied sich nur durch einen
qualitativ besseren Stoff. Bei Fußmärschen,
Feldmanövern, Übungslagern oder Schlechtwetter durften
Offiziere die Pantalons in die Stiefelföhren stecken.
In den Monaten November bis März wurden die Pantalons im
Bereich des Fußgelenkes durch Gamaschen oder aber durch
leichtere Hosenbänder von 8 cm Breite gehalten.
Mit der Einführung der hechtgrauen
Uniform 1908 wurden sowohl Pantalons als auch ungarische
Hosen im Hechtgrau hergestellt. Alte Bestände mussten
aber zuvor aufgebraucht werden. Auch zum Rock bzw. der
Paradeadjustierung wurde noch Lichtblau getragen.
Der Schnitt der Pantalons und ungarischen Hosen blieb
aber im Wesentlichen unverändert.
Zur Aufbewahrung der Legitimationskapsel war auf der
inneren Seite der rechten Tasche ein eigenes Täschchen
aus Futterleinwand angebracht.
Prinzipiell war für die Pantalons der Hosenträger
vorgesehen. Aber auch das Tragen von Hosenriemen war
gestattet. Deshalb war auch am oberen Rande der Hose ein
Lauf für den Hosenriemen abgenäht. |
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Lichtblaue Pantalons |
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Hechgraue Pantalons |
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Feldgraue Pantalon mit Hosenband |
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Große Unterschiede gab es bei den
Hosen der bosnisch-herzegowinischen Formationen.
In diesen Einheiten trugen nur die Gagisten Pantalons. Die
Mannschaft war mit Kniehosen ausgestattet.
Diese wurden auch aus Hosenstoff hergestellt und hatten von den
Hüften bis unter das Knie
einen sehr weiten, unter den Knien jedoch sehr engen Schnitt. Das
Wadenstück wurde mit einem
Knopf und sechs Hafteln geschlossen. Am Ansatz befand sich eine
Leinenstrupfe. |
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Kniehose |
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Kniehose mit Wadenstutzen |
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Soldaten der Landwehrgebirgstruppen
und Landwehrinfanterie Regimenter Nr. 23 und 27 trugen ebenfalls die
Kniehose. Diese hatte allerdings, im Gegensatz zu Heereskniehose,
keine Wadenteile sondern zusätzlich ein Paar Wadenstutzen. |
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Ungarische Hose |
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Für die ungarischen Heeres- und
Honved-Infanterieregimenter war die sogenannte ungarische Hose der
Standard.
Diese war der Kniehose ähnlich, hatte aber als deutlichstes Detail
zwei an der Vorderseite befindliche Verschnürungen (Vitéz-kötéz).
Weiters lief entlang der Seitennaht eine Schnur.
Die Verschnürungen bestanden aus gelber, schwarz durchwirkter
Schafwolle. Die Schnüre der Honved-Infanterie waren weichselrot auf
lichtblauer Hose, später schiefergrau auf den hechtgrauen
Uniformhosen.
Für berittene Offiziere und Gagisten der Fußtruppen gab es Reithosen
aus hechtgrauem Stoff. Der Schnitt war dem der Breeches sehr
ähnlich.
Über die knapp anliegenden Wadenteile sollten die braunen
Ledergamaschen M.1908 getragen werden. |
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Lichtblaue ungarische Hose |
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Reithose mit Ledergamaschen |
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Artilleriekniehose |
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Die Artilleriekniehose war eine
Variante, die von Regiments-, Bataillonshornisten, Pferdewärtern,
Fahrsoldaten, Radfahrer, usw. getragen wurde.
Schnitt und Ausführung war der Reithose ähnlich. Das Wadenstück war
jedoch kürzer. Zu dieser Hose wurden ebenfalls Ledergamaschen
getragen.
1916 mit der Einheitsadjustierung wurde die Artilleriekniehose für
sämtliche Waffengattungen systemisiert.
Die praktischeren Wickelgamaschen lösten die Tuchgamaschen ab.
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Hechtgraue Artilleriekniehose |
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Artillerie Knie- und ab 1916 Einheitshose |
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Salonhosen |
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Als "Salonhosen" bezeichnete man
blaugraue Pantalons. Tragen durften sie bei entsprechenden
Gelegenheiten Offiziere, Fähnriche, Kadetten und später auch
Unteroffiziere die den Dienst freiwillig verlängert hatten.
Diese Pantalons waren aus feinem Stoff. Das vorgeschriebene Blaugrau
war meist schwarz und sie mussten privat beschafft werden.
Der Schnitt entsprach den üblichen Pantalons. Bei der Infanterie
hatten die Salonhosen, unabhängig von der Egalisierungsfarbe,
scharlachrote Passepoils. |
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Sommerpantalons |
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Diese wurden in warmen Gegenden außer
Dienst getragen.
In der Vorschrift von 1868 findet man für die Infanterie Offiziere
folgendes:
" . . . im Schnitte wie Tuch-Pantalons, von weißem Leinen- oder von grauem
(segeltuchfarbigem) Woffstoff."
Ab dem Jahre 1872 durften in der warmen Jahreszeit bei Übungen, beim
Turnen, Scheibenschießen usw. von der gesamten Mannschaft weiße
Zwilchhosen getragen werden.
Der Schnitt der Sommerpantalons war ähnlich dem der Salonhosen,
jedoch ohne Passepoils ausgeführt.
War Paradekopfbedeckung vorgeschrieben, durften Sommerpantalons
nicht getragen werden.
Sie durften in folgenden Gebieten in der warmen Jahreszeit von
Offizieren und Mannschaft auch zur Marschadjustierung mit
Feldgeräten getragen werden:
Südtirol, Küstenland, Dalmatien, Kroatien, Slavonien, Gebiet von
Fiume, Bosnien und Herzegowina. |
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1915, also während des Krieges
wurde für alle Hosentypen die feldgraue Farbe systemisiert. Schnitt
und Ausführungen blieben gleich. Nur bei der ungarischen Hose fielen
die Verschnürungen weg.
In Hinsicht auf eine einfachere Produktion wurden aber in Bezug auf
den Schnitt kleinere Änderungen vorgenommen. Dabei kam der
Artilleriekniehose immer mehr Bedeutung zu. So gelangten von diesem
Hosentyp immer größere Stückzahlen an Truppenteile, für die dieses
Modell gar nicht vorgesehen war. |
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Auszüge aus der
Adjustierungsvorschrift für das k.u.k. Heer 1910/11 |
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Die Pantanlons
sind aus Hosenstoff erzeugt.
In den beiden Seitennähten der blaugrauen Pantalons ist
von der Hüfte bis zur Fußmündung ein 4 mm breites
Passepoil aus Tuch (Samt) von der Egalisierungsfarbe
angebracht; nur bei den blaugrauen Pantalons jener
Militärpersonen der Infanterie,
bosnisch-hercegovinischen Infanterie, Dragoner, Husaren,
Traintruppe und Trainzeugsanstalten, welche die Uniform
des Truppenkörpers (Anstalt) zu tragen haben, ist das
Passepoil ausschließlich rot, u. zw. bei der Infanterie
(bosnisch-hervcegvinische Infanterie) scharlachrot,
sonst krapprot.
Lichtblaue Pantalons haben keine Passepoils. Wo für
hechtgraue Pantalons Passepoils vorgeschrieben sind und
wo anstatt Egalisierungstuch gleichfarbiger Samt zu
verwenden ist, lassen die Übersichten der anderen Teile
der Adjustierungsvorschrift entnehmen.
Die beiden Taschen sind aus Futterleinwand.
Zur Verwahrung der Kapsel mit dem Legitimationsblatte
ist auf der inneren Seite des Vorderteiles der rechten
Tasche unter dem Knopfloch ein Täschchen aus
Futterleinwand angebracht.
Rückwärts sind zwei mit Futterleinwand unterlegte
Tailletaschen, welche mit einem weißen Zinkknopf
geschlossen werden.
Für den Hosenträger sind vorn und rückwärts weiße
Zinkknöpfe angebracht.
Der obere Rand der Pantalons ist mit Futterleinwand
gefüttert. Im Futter ist der Lauf für den Hosenriemen
abgenäht.
Bei den halbfeinen Pantalons wird statt Futterleinwand
dunkelgrauer Baumwollfutterstoff verwendet.
Zum Tragen der Pantalons ist der Hosenträger bestimmt;
jenen Personen aber, welche sich hiezu des Hosenriemens
bedienen wollen, ist der Gebrauch desselben gestattet.
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Dimensionen der Pantalons |
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Die Benützung der blaugrauen Pantalons ist allen
Fähnrichen, Kadetten und den den Präsenzdienst freiwillig
fortsetzenden Unteroffizieren über ihre Bitte außer Dienst zu
gestatten. Diese blaugrauen Pantalons sind mit Passepoils von
gleicher Farbe zu versehen, wie sie für die Offiziere der
betreffenden Truppen (Anstalt) vorgeschrieben sind. Die Einjährig
-Freiwilligen der Artillerie und der Traintruppe können außer Dienst
gleichfalls solche Pantalons benützen.
Bei schlechtem Wetter und nassem Terrain können die
unteren Teile des Pantalons von den mit Halbstiefeln bekleideten
Personen in die Stiefelröhren gesteckt werden. |
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Die
Artilleriekniehose ist aus Hosenstoff erzeugt.
Die Schenkelteile sind von den Hüften bis unter die
Knie weit gehalten.
Der obere Rand der Hose ist mit Futterleinwand
gefüttert; im Futter ist der Lauf für den Hosenriemen
abgenäht. Die beiden Taschen sind aus Futterleinwand.
Zur Verwahrung der Kapsel mit dem Legitimationsblatte
ist auf der inneren Seite des Vorderteiles der rechten
Tasche, unter dem Knopfloch ein Täschchen aus
Futterleinwand angebracht.
Die nach unten enger verlaufenden, geschlitzten
Wadenteile sind unter dem Knie an die Schenkelteile
angenäht und innen an den beiden Schlitzrändern am
Fußteil mit Futterleinwand besetzt.
Jeder Schlitz wird mit sechs eisernen,
schwarzlackierten Hafteln geschlossen.
An der Fußmündung jedes Wadenteiles ist eine
ungebleichte Leinenstruppe angenäht, welche an der
Schlitzseite gespalten ist und nach Bedarf kürzer
gerichtet werden kann.
Die für die Berittenen bestimmte Gebrauchshose (zweite
Hose) kann von den Truppen auf der ganzen mit dem Sattel
in Berührung kommenden Fläche mit einem Besatz von
gleichfärbigem Hosenstoffe versehen werden.
Bei den halbfeinen Artilleriehosen wird statt
Futterleinwand dunkelgrauer Baumsollfutterstoff
verwendet. |
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Dimensionen der
Artilleriekniehosen |
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Die ungarische Hose ist aus Hosenstoff erzeugt.
Zu beiden Seiten des Schlitzes ist je ein Vitéz-kotéz
aus schwarzgelben Schnüren in divergierender Richtung
derart angebracht, daß selbe 8,3 cm unter dem
angezogenen Rock vorragen. Eine gleiche Schnur ist längs
der beiden Seitennähte und des Fußschlitzes. Die Schnüre
sind aus Schafwolle (zwei schwarze und vier gelbe Fäden
meliert) erzeugt und 0,5 cm dick.
Zur Verwahrung der Kapsel mit dem Legitimationsblatt
dient ein auf der inneren Seite des Vorderteiles der
rechten Tasche unter dem Knopfloch angebrachtes
Täschchen aus Futterleinwand.
Der obere Rand der Hose ist mit Futterleinwand
gefüttert.
Im Futter ist der Lauf für den Hosenriemen abgenäht.
Die Fußschlitze werden mit je sechs eisernen,
schwarzlackierten Haftelmännchen und Haftelweibchen so
geschlossen, daß die Hose an die Wade anschießt.
An den Fußmündungen ist eine ungebleichte Leinenstrupfe
angenäht; wenn nötig, ist dieselbe kürzer zu richten.
Bei der halbfeinen Hose wird statt Futterleinwand
dunkelgrauer Bauwollstoff verwendet. |
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Dimensionen der
ungarischen Hose |
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Die Kniehose ist aus Hosenstoff erzeugt.
Die Schenkelteile sind von den Hüften bis unter die
Knie weit gehalten und verengen sich von da an.
Die beiden Taschen sind aus Futterleinwand.
Zur Verwahrung der Kapsel mit dem Legitimationsblatt
dient ein auf der inneren Seite des Vorderteiles der
rechten Tasche unter dem Knopfloch angebrachtes
Täschchen aus Futterleinwand.
Der obere Rand der Kniehose ist mit Futterleinwand
gefüttert; im Futter ist der 4 cm breite Lauf für den
Hosenriemen abgenäht.
An jedem Schenkelteil ist unten ein 4 cm langer
Schlitz.
Die nach unten enger verlaufenden Wadenstücke sind
durch einen mit Futterleinwand verstärkten Bund aus
doppelt gelegtem Stoff mit den Schenkelteilen verbunden;
an den Enden des Bundes ist ein kleiner Rockknopf,
beziehungsweise ein Knopfloch.
An den Wadenstücken befinden sich je ein Knopfloch und
ein kleiner Rockknopf, dann fünf eiserne
schwarzlackierte Hafteln.
Mittels der vorerwähnten Knöpfe und Hafteln wird das
Wadenstück samt Bund geschlossen.
Die Fußmündungen sind mit einer ungebleichten
Leinenstrupfe versehen, wenn nötig, ist dieselbe kürzer
zu richten.
Bei der halbfeinen Kniehose wird statt Futterleinwand
dunkelgrauer Baumwollstoff verwendet.
Für die bosnisch-hercegovinische Jägertruppe ist in den
beiden Seitennähten der Kniehose von der Hüfte bis zur
Fußmündung ein 4 mm breiter Passepoil aus Tuch von der
Egalisierungsfarbe angebracht.
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Dimensionen der
Kniehose |
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