Waffenrock

 

 Die Armeereform von 1868 brachte als deutlichste Neuerung die Einführung des dunkelblauen Waffenrocks. Bis zu diesem Zeitpunkt trug die Infanterie den weißen Rock.

 

Waffenrock 1868

 
Aus dunkelblauem Tuch mit 3,9 cm hohen, vorn abgerundeten Stehkragen.
Aufschläge und etwaige Passepoilierungen waren in der Kennfarbe (Egalisierungsfarbe) des Regimentes gehalten.
 

Waffenrock 1871

 
Nur mehr Kragen- und Ärmelaufschläge zeigten die Egalisierungsfarbe. Der Rock war leicht tailliert und wurde vorne mit 6 großen, glatten Metallknöpfen geschlossen. Am Rücken finden sich Schöße und 2 große Metallknöpfe. Im Futter des linken Schoßes war eine Tasche in schräger Richtung angebracht.
Auf jeder Achsel war eine Spange aus dunkelblauem Tuch in die Ärmelnaht eingenäht. Die Achselspange hatte drei Knopflöcher und konnte daher verkürzt oder verlängert werden. Sie diente zum Festhalten des Riemenzeuges und des gerollt über die Schulter getragenen Mantels. Jede Achsel war auch mit einem Wulst aus dunkelblauem Tuch versehen. Dieser sollte das Herabrollen des Gewehrriemens verhindern.
Die Ärmel hatten beim Handgelenk einen Schlitz, welcher mit einem kleinen Metallknopf geschlossen wurde. Der Ärmelaufschlag war mit Egalisierungstuch besetzt.
Die Knöpfe waren aus Messing oder Zinn, für Regimenter mit weißen Knöpfen, glatt und flach abgerundet. Der Durchmesser der großen Knöpfe betrug 2 cm, der der kleinen 1,3 cm.
 

"Deutsches" Regiment

 

"Ungarisches" Regiment

 

Waffenrock für Offiziere

 
Er war in Schnitt, Form und Farbe gleich dem Mannschaftsrock, nur aus feinem Tuch. Achselspangen und Wülste fehlten.
Im Rücken waren zwei Taschen eingearbeitet und entlang der Schoßfalten je drei, also insgesamt sechs Knöpfe angebracht.

Die Kanten des Rockes längs der beiden Brustteile, des Schoßrandes und auch die Kanten der Taschenpatten waren mit Egalisierungstuch passepoliert.
Die Knöpfe hatten die Größe und Form des Mannschaftsrockes, waren jedoch versilbert bzw. vergoldet.
 

Leutnant (Sappeur)

 

Oberleutnant

 

Waffenrock 1882

 
Die Achselwülste bei den Mannschaftsröcken wurden mit Tuch in der Egalisierungsfarbe überzogen, auch die Achselspangen.

In dieser Form wurde der Rock bis zum Ende der Monarchie getragen.
Bei den Infanterieregimentern unterschied man zwischen "deutschen" und "ungarischen" Regimentern. Die Röcke unterschieden sich nur durch die Ärmelaufschläge. Waren diese bei deutschen Regimentern gerade, so waren sie bei Regimentern der ungarischen Krone bogenförmig und vorne in einer Spitze zusammenlaufend ausgeführt. Weiters war noch eine weiße Litze, auch Bärentatze bezeichnet, angebracht. Offiziere trugen diese Litzen aus Gold- bzw. Silberborten.

 

 

Rock für einen Einjährig Freiwilligen
Infanteristen einer "ungarischen" Einheit.

 

Rock für einen den Präsenzdienst freiwillig fortsetzenden
Waffenmeister 1. Klasse nach neun Präsenzjahren

 

 

rückwärtige Taschenpatten am Offiziersrock

 

Bärentatze für Offiziere ungarischer Regimenter

 

Hauptmann eines ungarischen Regimentes

 

Leutnant eines ungarischen Regimentes

 
Im Dienst trug man den Waffenrock zur Parade, außer Dienst dann, wenn der Infanterietschako vorgeschrieben oder angeordnet war.
 

     

 

     
 
 

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