Typ: Rohrrücklaufgeschütz mit einem 4,5 mm dickem
Stahlblech - Schutzschild
Fortbringung: mit Geschützprotze, bespannt
Aufbau: Räderlafette
Bedienung: 6 Mann (4 Geschütz, 2 Munitionswagen)
Gewicht (ohne Protze): 1.020 kg
Kaliber: 80 mm
größte Schussweiten: Granate 7,0 km
Granatschrapnell 6,2 km
Anfangsgeschwindigkeit: 500 m / sek
Endgeschwindigkeit: 190 m / sek
Elevation: + 7,5° bis + 18°
Seitenbestreichung: je 3°
Feuerschnelligkeit: gezielt und tempiert: 8 Schuss pro Minute
ungezielt und untempiert: 20 Schuss pro Minute
Munition: Geschützprotze: 33 Schuss (9 Granaten, 24 Schrapnells)
pro Geschütz innerhalb der Batterie: 126 Schuss
Verwendung: Störungs- und Zerstörungsfeuer |
Bei der Entwicklung eines österreichischen
Feldgeschützes spielte die von der Rheinischen Metallwarenfabrik
entwickelte Feldkanone M.1900 keine unwesentliche Rolle. Zu den
Vorteilen zählte der lange Rohrücklauf mit stabilem Verhalten
während des Schießens und ein Gewicht unter 1000 kg.
Die "Erhard Kanone", wie sie nach dem Konstrukteur auch bezeichnet
wurde, wurde zu umfangreichen Fahr- und Schießversuchen einer
fahrenden Probebatterie in Graz und einer reitenden in Budapest
zugewiesen. Positiv verlaufende Tests führten dazu, dass die
Patentrechte von der Rheinischen Metallwarenfabrik vom
Reichskriegsministerium erworben wurden.
Auch die Skodawerke arbeiteten an einem Rohrrücklauf-Geschütz,
welches während der Erprobungen ständig verbessert wurden.
Weitere Versuche sollten Klarheit schaffen in Bezug auf:
- Verschluss
- Lafette
- Konstruktion des Schutzschildes
- Verbesserung der Munition
- endgültige Richtmittel
- Verstärkung der Protzen und Munitionswagen
Geschoßkonstruktion und Rohrmaterial standen bereits fest.
Es zog sich die Konstruktion der neuen Feldkanone erheblich in die
Länge. Sie war vier Jahre nach dem Erwerb der Patentrechte am
Erhardt´schen System noch immer nicht abgeschlossen.
Erst als das Reichskriegministerium entsprechend Druck machte, wäre
nach ausgiebigen Schussversuchen einer Probebatterie und einigen
Adaptierungen das Geschütz, M.1905 bezeichnet, Mitte 1905 serienreif
gewesen. Aber erst 1907 wurden die ersten Lieferverträge mit den
entsprechenden Firmen abgeschlossen.
Version M.5/8
Diese Version wurde für den Gebirgskrieg geschaffen. Wegen der
schmalen Wege wurde das Geschütz auf schmalspurigen Karren mit einer
Gleisweite von 90 cm transportiert. Gezogen wurde dieser von 2
Pferden im Tandemzug. Das heißt, sie wurden hintereinander
eingespannt.
Am Geschütz wurden Änderungen vorgenommen, um es rascher und
einfacher zerlegen bzw. zusammenbauen zu können. |